Wettermanipulation ‒ Los Angeles »impft« Wolken seit über einem halben Jahrhundert

Andre­as von Rétyi Kopp-Online 17.3.2016

Die US-Metro­po­le Los Ange­les und ihre Umge­bung sind seit Jahr­zehn­ten Ziel von Maß­nah­men, das Wet­ter künst­lich zu beein­flus­sen. Von Tro­cken­heit heim­ge­sucht, beauf­trag­te die Stadt ein Spe­zi­al­un­ter­neh­men, Wol­ken zu imp­fen und den Nie­der­schlag zu stei­gern. Jetzt wer­den (wie­der) ein­deu­ti­ge Fak­ten zur Mani­pu­la­ti­on des Wet­ters bekannt.

Was selbst heu­te noch leicht uto­pisch klingt, ist längst schon Rea­li­tät. Tat­säch­lich exis­tie­ren etli­che offi­zi­el­le Doku­men­te, die bele­gen, wel­chen Stel­len­wert die Wet­ter­be­ein­flus­sung für mili­tä­ri­sche und zivi­le Anwen­dun­gen seit lan­ger Zeit einnimmt.

Wie­der­holt wur­den Groß­ex­pe­ri­men­te hier­zu durch­ge­führt. Die Ange­le­gen­heit wird völ­lig ernst genom­men, welt­weit. Abge­se­hen davon, dass Wet­ter­kon­trol­le eine wirk­sa­me Wet­ter­waf­fe schafft, die offen­kun­di­ge mili­tä­ri­sche Vor­tei­le bie­tet, besteht in ari­den Regio­nen grund­sätz­lich drin­gend Bedarf an erhöh­tem Niederschlag.

So auch in Kali­for­ni­en, des­sen Land­stri­che vor allem seit dem Jahr 2011 von extre­mer Tro­cken­heit heim­ge­sucht wer­den. Was­ser­re­ser­ven schwin­den, Städ­te und land­wirt­schaft­li­che Betrie­be sehen sich einer anhal­ten­den Kri­se gegen­über. El Niño sorg­te zwar in den ver­gan­ge­nen Mona­ten für mehr Regen in Kali­for­ni­en, doch wird dem Sturm, der unlängst über Los Ange­les hin­weg­feg­te, eine ganz ande­re, künst­li­che Ursa­che zugeschrieben.

Das für das städ­ti­sche Trink­was­ser und wesent­li­che Aspek­te der Infra­struk­tur zustän­di­ge Depart­ment of Public Worksin­Los Ange­les hat näm­lich erst­mals seit 2002 wie­der Wol­ken­imp­fun­gen unter­nom­men. Dabei wur­de Sil­ber­jo­did in die Wol­ken geschos­sen, um auf die­se Wei­se erhöh­ten Regen­fall zu bewir­ken. Der loka­le Bezirk geht davon aus, einen ent­spre­chen­den Anstieg von rund 15 Pro­zent zu errei­chen. Bekannt wur­de nun auch die Bestä­ti­gung eines US-Unter­neh­mens, offi­zi­ell damit beauf­tragt wor­den zu sein, die Imp­fun­gen durchzuführen.

Laut Los Ange­les Times wird bereits seit den 1950er-Jah­ren auf die Metho­de zurück­ge­grif­fen. Aller­dings bleibt sie nicht ohne uner­wünsch­te Fol­gen, auch wenn das Unter­neh­men dies­be­züg­lich Ent­war­nung gibt. Schließ­lich set­ze man nur sehr gering­fü­gi­ge Mate­ri­al­men­gen ein. Und trotz­dem: Wind­ab­wärts kön­nen Regen­fäl­le kom­plett zum Erlie­gen kom­men, ande­re Effek­te wer­den nicht ausgeschlossen.

Das Wol­ken­imp­fungs-Pro­gramm im Bezirk Los Ange­les wur­de ledig­lich in Zei­ten star­ken Regens oder nach Zer­stö­run­gen infol­ge gro­ßer Flä­chen­brän­de unter­bro­chen, wenn das Risi­ko einer Über­flu­tung oder star­ker Fluss­be­we­gun­gen erhöht war. So wur­de auch eine Ver­ein­ba­rung zur Wol­ken­imp­fung im Jahr 2009 auf­ge­ho­ben, nach­dem wei­te Gebie­te des Ange­les Natio­nal Forest abge­brannt waren.

Im ver­gan­ge­nen Okto­ber aller­dings ent­schloss sich der zustän­di­ge Auf­seh­er­stab auf­grund der fort­ge­setz­ten Dür­re­pe­ri­ode, einen neu­en Ver­trag mit dem im US-Bun­des­staat Utah ansäs­si­gen Unter­neh­men North Ame­ri­can Wea­ther Con­sul­tants zu schlie­ßen. Der Ver­trag gilt zunächst für zwölf Mona­te und umfasst einen jähr­li­chen Etat von 550 000 US-Dollar.

Die im Main­stream auch heu­te noch ger­ne bestrit­te­ne Mög­lich­keit der Wet­ter­be­ein­flus­sung wur­de in den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten bereits viel­fach prak­tisch genutzt. Bezeich­nend sind die Ereig­nis­se von Lyn­mouth, die sich im August 1952 abspiel­ten: Damals brach eine ver­hee­ren­de Regen­flut über den klei­nen süd­eng­li­schen Fischer­ort her­ein. Rund 100 Häu­ser wur­den förm­lich weg­ge­schwemmt, 420 Men­schen waren plötz­lich ohne Unter­kunft. Ins­ge­samt kamen min­des­tens 34 Per­so­nen bei der Kata­stro­phe ums Leben. Bald mach­te der Ver­dacht die Run­de, dass die furcht­ba­re Flut durch ein ver­deck­tes Mili­tär­ex­pe­ri­ment aus­ge­löst wor­den war. Erklär­te Skep­ti­ker bestrei­ten aller­dings bis heu­te einen sol­chen Kontext.

Fakt ist, dass das Pro­ject Cumu­lus­der Kata­stro­phe unmit­tel­bar vor­aus­ging. Es war ein gehei­mes Expe­ri­ment zur Wol­ken­imp­fung, durch­ge­führt vom bri­ti­schen Mili­tär. Jah­re spä­ter wur­den hier­zu auch gehei­me Akten und Ton­band-Auf­zeich­nun­gen ent­deckt, die bestä­ti­gen, was damals geschah. Eine Flug­staf­fel hat­te Cumu­lus-Wol­ken mit Sil­ber­jo­did geimpft. An den Teil­chen kon­den­sier­te der Was­ser­dampf, was zum sint­flut­ar­ti­gen Regen führte.

Die Skep­ti­ker sehen jedoch kei­nen Kau­sal­zu­sam­men­hang zwi­schen bei­den Ereig­nis­sen. Für sie tra­fen Expe­ri­ment und Flut rein zufäl­lig zusam­men. Und von offi­zi­el­ler Sei­te gab es vor 1955 gar kei­ne Ver­su­che die­ser Art. Das bri­ti­sche Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um negier­te eine sol­che Mani­pu­la­ti­on des Wet­ters beharr­lich, was die Skep­ti­ker offen­bar völ­lig unkri­tisch über­nah­men. Aber das Wis­sen­schafts­ma­ga­zin New Sci­en­tist konn­te im Jahr 2010 nach­wei­sen, dass die Expe­ri­men­te eben doch stattfanden.

Es gibt genü­gend wei­te­re Bei­spie­le für geziel­te Wet­ter­ma­ni­pu­la­ti­on, natür­lich nicht zu ver­ges­sen den »Atmo­sphä­ren-Hei­zer« HAARP in Alas­ka (US-Patent #4,686,605). Mit den Mög­lich­kei­ten, sie in die Tat umzu­set­zen, befasst sich auch ein inter­es­san­tes For­schungs­pa­pier aus dem Jahr 1996. Es nimmt sei­nen Ursprung im US-Mili­tär und titelt: Wea­ther as Force Mul­ti­pli­er: Owning the Wea­ther in 2025. Kon­zi­piert als Ana­ly­se mit futu­ris­ti­schen Ele­men­ten, zeigt sie den­noch das Mach­ba­re auf.

Grund­sätz­lich geht es dabei um die Nut­zung von Aero­so­len, die von Flug­zeu­gen in der Luft ver­brei­tet und mit­tels elek­tro­ma­gne­ti­scher Strah­lung ver­än­dert wer­den, um das Wet­ter zu beein­flus­sen. Die­ser Bericht war nie als Geheim­do­ku­ment geplant, sein Inhalt gibt aller­dings genü­gend Grund zu ver­mu­ten, dass noch vie­le unaus­ge­spro­che­ne Wahr­hei­ten zur Wet­ter­ma­ni­pu­la­ti­on existieren.